Moderne Smartphones werden von den Herstellern gerne als wasserdicht deklariert. Leider ist der Begriff recht dehnbar, denn wasserdichte Smartphones sind meist nur vor Spritzwasser geschützt. Im Falle eines Wasserschadens haftet nicht der Hersteller, da ein Wasserschaden nicht unter die Garantie fällt. Ein Datenverlust sowie ein kostspieliger Totalschaden sind oftmals die Folge.
Wasserschäden auch bei wasserfesten Smartphones
Hersteller werben heutzutage gerne mit wasserdichten Smartphones. Der Begriff ‚wasserdicht‘ verspricht viel, betrachtet man aber das Kleingedruckte, wird schnell klar, dass die Geräte nicht für ausgedehnte Tauchgänge geeignet sind. Bei iPhones der Reihe X sowie bei allen Modellen der Samsung Galaxy S7 Reihe – obwohl mit der Schutzklasse IP67 und IPX7 ausgezeichnet – traten jedoch besonders häufig Wasserschäden auf. Nach Befragungen von Nutzern machten Wasserschäden ganze 10 Prozent der Schäden an den Smartphones aus. Oft treten derartige Schäden erst nach einiger Zeit auf. Denn obwohl das Smartphone Wasser anfangs noch erfolgreich abweist, findet das Wasser später durch kleinste Haarrisse oder Abnutzungen seinen Weg ins Smartphone.
Totalschaden und Datenverlust durch Wasserschaden
Fakt ist leider, auch Smartphones, die als wasserdicht zertifiziert sind, können einem Wasserschaden zum Opfer fallen. Ein Wasserschaden geht leider auch oft mit einem Totalschaden einher. Nur selten ist das Smartphone noch zu retten. Leider greift auch die Garantie nicht, obwohl das Smartphone als wasserdicht deklariert ist. Eine zusätzliche Versicherung gegen Wasserschäden kostet bei Apple für ein iPhone X stolze 549 Euro und lohnt sich daher nur in seltensten Fällen. Eine Garantie kann nur unter gewissen Umständen noch greifen. So muss der Kunde nachweisen, dass das Smartphone nicht stärker als gewährleistet belastet wurde. Das iPhone X ist beispielsweise nur vor Wasser in einer Wassertiefe von einem Meter für 30 Minuten geschützt. Doch sollte man sich als Nutzer nicht darauf verlassen.
IP-Klassen und Normen
Wasserdicht ist nicht gleich wasserdicht. Der Begriff wird von Herstellern dehnbar zu Marketing-Zwecken genutzt und vermittelt Käufern ein verzerrtes Bild. Die Details stehen meist im Kleingedruckten. So ist auch der Begriff ‚wasserdicht‘ definiert. Man unterteilt in verschiedene IP Klassen. Der Code besteht aus dem Präfix ‚IPX‘ und endet mit einer Ziffer zwischen 0 und 9. Ein Gerät mit der Norm IPX0 ist beispielsweise nicht vor Wasser geschützt. Das iPhone X ist mit der Norm IPX7 deklariert und ist somit 30 Minuten geschützt in einer Tauchtiefe bis zu einem Meter.
Datten oftmals noch rettbar
Obwohl das Smartphone einen Totalschaden aufweist, lassen sich die Daten mit etwas Glück noch vollständig vom Smartphone bergen. Die Erfolgschance für eine Bergung liegt bei etwa 90 Prozent, insofern das Smartphone umgehend in Reparatur gegeben wird. Oft greift Wasser die Platine an und sorgt für Korrosionen auf den Leitungen. Wird das Smartphone trotz Wasserschaden gestartet, kann es zu Kurzschlüssen und weiteren Schäden führen. Nach einem Wasserschaden empfiehlt es sich daher, das Smartphone ausgeschaltet und mit entferntem Akku – insofern möglich – umgehend in eine Werkstatt zu bringen. Hier wird das Smartphone in seine Einzelteile zerlegt und gründlich nach Wasserresten durchsucht. Nach der vollständigen Trocknung kann die Reparatur beginnen. Handelt es sich um einen Totalschaden, lassen sich nur noch die Daten vom Speicherchip retten. Dieser wird von der Hauptplatine des Smartphones entfernt und in speziellen Geräten ausgelesen.